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Mein Linux Desktop: Welches Linux darf es denn sein?

Linux

Ich habe genug von macOS und Windows schon lange aufgegeben. Zum Glück gibt es mit Linux eine flexiblere und leistungsstärkere Alternative!
Auf dem Server nutze ich Linux bereits seit vielen Jahren – jetzt auch auf dem Desktop.
Doch: Welche Distribution eignet sich am besten als „Rundum-glücklich“-System für den täglichen Gebrauch?

Die Kandidaten im Überblick

DistributionKernel-VersionPaketverwaltungDesktop-UmgebungWindow-Manager
Fedora Linux6.14.9-300.fc42.x86_64rpm/dnf, flatpakKDE Plasma 6.3.5KWin
Zorin OS6.8.0-60-genericapt, flatpakGNOME 43.9Mutter
Vanilla OS6.12.27-amd64apt, flatpakGNOME 43.9Mutter
Manjaro6.12.28-1-MANJAROpacmanKDE Plasma 6.3.5KWin
Garuda Linux6.13.5-zen1-1-zenpacmanKDE Plasma 6.3.2KWin
EndeavourOS6.13.7-arch1-1pacmanKDE Plasma 6.3.3KWin
CachyOS6.14.8-1.1-cachyospacmanKDE Plasma 6.3.5KWin
Bazzite6.14.4-104.bazzite.fc42.x86_64rpm/dnf, flatpakGNOME 48.1Mutter
Archcraft6.14.3-arch1-1pacmanOpenboxOpenbox
Ubuntu6.11.0-8-genericapt, snapGNOME 47.0Mutter
Debian6.1.0-35-amd64aptGNOME 43.9Mutter

Die getesteten Distributionen im Detail

Fedora Linux

  • Historie: Seit 2003 offizieller Community-Nachfolger von Red Hat Linux. Wird direkt von Red Hat gesponsert.
  • Stärken: Sehr aktuell, große Community, saubere Integration von Wayland, Flatpak out-of-the-box. Viele Spins (KDE, XFCE, i3, etc.).
  • Schwächen: Häufige Updates erfordern Aufmerksamkeit, Treiberprobleme können bei spezieller Hardware auftreten.
  • Eindruck: Sehr moderner, stabiler Desktop. Mein Favorit für ein produktives System.

Zorin OS

  • Fokus: Benutzerfreundlichkeit, starker Fokus auf Windows-Umsteiger. Oberfläche sehr nah an Windows 10/11.
  • Besonderheiten: Optional kommerzielle „Pro Edition“ mit Zusatzsoftware & Themes.
  • Stärken: Einsteigerfreundlich, gute Out-of-the-box-Erfahrung.
  • Schwächen: Weniger flexibel für Poweruser, Entwicklungszyklus länger als bei Fedora.

Vanilla OS

  • Neuheit: Basierend auf Ubuntu, aber mit „Immutable OS“-Ansatz: Systempartition read-only, Apps laufen containerisiert (apx).
  • Ziel: Stabilität + modernes Softwaremodell. Klare, minimalistische GNOME-Oberfläche.
  • Stärken: Sehr modernes Konzept, einfach für Entwickler.
  • Schwächen: Noch jung, kleinere Community, neue Features teils instabil.

Manjaro

  • Basis: Arch Linux, aber mit eigenem Installer und stabilisierten Repositories.
  • Stärken: Rolling Release, sehr aktuell, mit weniger Einstiegsbarrieren als Arch.
  • Schwächen: Qualitätssicherung manchmal ungleichmäßig, gelegentliche Regressions.
  • Eindruck: Ideal für Arch-Fans, die Komplexität scheuen, aber neueste Software wollen.

Garuda Linux

  • Philosophie: Arch-basiert, stark optimiert für Gaming und Performance.
  • Besonderheiten: Sehr auffällige Optik („zu bunt“), stark vorkonfiguriertes KDE.
  • Stärken: Gaming-Fokus, viele Tweaks (Zen-Kernel, Performance-Optimierungen).
  • Schwächen: Wenig minimalistisch, Design nicht jedermanns Sache, teils experimentell.

EndeavourOS

  • Basis: Arch Linux, aber bewusst schlankes Installationsmedium mit GUI-Installer.
  • Stärken: Sehr nah an „echtem Arch“, Einsteigerfreundlicher.
  • Schwächen: Weniger vorinstalliert – Nacharbeit für Neulinge erforderlich.
  • Eindruck: Fast-Arch-Erlebnis, perfekt für Lernwillige.

CachyOS

  • Basis: Arch, optimiert für Performance und Stabilität.
  • Stärken: Stark getunte Kernel-Optionen, gute Defaults, sehr aktiv.
  • Schwächen: Kleinere Community, weniger Dokumentation.

Bazzite

  • Basis: Fedora Silverblue (immutable).
  • Stärken: Extrem stabil, einfacher Update-/Rollback-Mechanismus, modular durch Flatpak/Toolbox.
  • Besonderheiten: Sehr modern, Entwicklerfreundlich, Atomic-Updates.
  • Schwächen: Software nur über Flatpak/Silverblue-Mechanismen – wenig klassisches Paket-Management.

Archcraft

  • Basis: Arch Linux, extrem minimalistisch.
  • Stärken: Sehr leichtgewichtig (Openbox/WM), sehr konfigurierbar.
  • Schwächen: Absolut nichts für Beginner, viel Handarbeit, kleine Community.

Ubuntu

  • Historie: Seit 2004, eine der bekanntesten Distributionen. Milliarden Nutzer weltweit, Basis für unzählige Ableger.
  • Stärken: Breite Unterstützung, große Community, starke Dokumentation.
  • Schwächen: Canonical setzt stark auf Snap, was nicht jedem gefällt (langsamer Start, proprietäre Kontrolle).
  • Eindruck: „Everybody’s Linux“ – für Einsteiger und Business solide.

Debian

  • Historie: Seit 1993, die Mutter vieler Distributionen (Ubuntu, Proxmox, Kali …).
  • Stärken: Extrem stabil, riesige Paketquellen, unterstützt fast jede Architektur.
  • Schwächen: Pakete oft älter, Release-Zyklen lang.
  • Eindruck: Verlässliches Fundament, oft erste Wahl für Server, aber Desktop etwas „altbacken“.

Vergleich

DistroStabilitätAktualitätCommunityEinsteigerfreundlichBesonderheit
Fedora******************Schnell neue Technologien integriert
Zorin OS***************Ideal für Windows-Umsteiger
Vanilla OS************Immutable Ansatz, modern
Manjaro***************Rolling Release, Arch-light
Garuda*************Gaming & „bunt“
EndeavourOS****************Arch-Nähe, dennoch Einsteigerfreundl.
CachyOS**************Performance-/Stabilitätsfokus
Bazzite***************Immutable Fedora
Archcraft**********Minimalistisch, Hardcore-User
Ubuntu*****************Mainstream, Snap-Fokus
Debian***************Klassisch, stabil, langlebig

Fazit

Nach sämtlichen Tests bin ich zu dem Schluss gekommen:

  • Wer stets aktuelle Software und dennoch Stabilität will, fährt mit Fedora am besten.
  • Einsteiger und Windows-Umsteiger sind mit Zorin OS oder Ubuntu gut beraten.
  • Arch-Nähe, ohne die Hürden: Manjaro, EndeavourOS oder CachyOS.
  • Immutable Zukunft: Vanilla OS oder Bazzite bieten frische Konzepte, aber noch mit Einschränkungen.
  • Für Minimalisten und Bastler geht nichts über Archcraft oder direkt Arch.

Meine Wahl fürs tägliche Arbeiten fiel auf Fedora KDE.
Es vereint Aktualität, Stabilität und eine große Community – ich habe damit die beste „Rundum-glücklich“-Erfahrung gemacht.